Mopsfledermaus im Fränkischen aufgespürt

Ehrenamtliche hängen im NABU-Mopsfledermausprojekt Aufnahmegeräte im Wald auf. Foto: NABU/R. Pfeifle

Ehrenamtliche hängen im NABU-Mopsfledermausprojekt Aufnahmegeräte im Wald auf. Foto: NABU/R. Pfeifle

25. Juni 2021 – Erwischt: Der dieses Jahr erste Ehrenamtliche hat eine Mopsfledermaus im Schönert-Wald im Main-Tauber-Kreis nahe der bayerischen Grenze aufgespürt. Mit einem akustischen Erfassungsgerät, dem „Mini-Batcorder“, hat er die Laute einer Mopsfledermaus beim nächtlichen Jagdflug aufgezeichnet. Der NABU verleiht die Geräte an Engagierte aus Ehrenamt und Forst, um mehr Daten über die Vorkommen der Waldfledermaus-Art zu sammeln.

Die Aktion startete dieses Jahr mit einigen Wochen Verzögerung erst Anfang Juni. „Die Mopsfledermaus hat ihre Jungen viel später als sonst bekommen, weil es seit Ende April so viel geregnet hat und es ungewöhnlich kalt war. Die Weibchen können selbst entscheiden, wann sie die Befruchtung einleiten und haben gewartet. Das Sperma dafür haben sie seit dem letzten Spätsommer in ihrem Körper aufbewahrt“, erklärt NABU-Projektleiter Robert Pfeifle. Auch die Aufnahme-Geräte zeichnen bei Dauerregen viele Störgeräusche auf.

Inzwischen haben die Mopsfledermaus-Weibchen aber ihre Sommerquartiere im Wald bezogen. Bis zu dreißig Mütter, Töchter, Cousinen und Tanten schließen sich in „Wochenstuben“ zusammen, um gemeinsam ihren Nachwuchs groß zu ziehen. Pfeifle hofft, „dass wir in den nächsten Wochen viele weitere Nachweise bekommen. Wir haben erfreulicherweise noch viele Interessierte, die 2020 wegen der hohen Nachfrage noch kein Gerät ausleihen konnten. Für die Jungtiere wäre es gut, wenn es nun bis in den späten September warm bleibt. Nachdem sie im August flügge geworden sind, können sie dann lange genug Insekten jagen, um sich eine ausreichende Reserve für den Winterschlaf anzufressen.“

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