Hannover, 13. Mai 2019 – Am 13. Mai findet in Bad Frankenhausen (Thüringen) die Auftaktveranstaltung zum bundesweiten Verbundprojekt zum „Schutz und Förderung der Mopsfledermaus in Deutschland“ statt. Professor Dr. Jessel, die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, wird die Mittel symbolisch übergeben. Der NABU Niedersachsen ist mit dem „Mopsfledermausprojekt Niedersachsen“ an dem Verbundprojekt beteiligt. Weitere Partner sind der NABU Baden-Württemberg, die Naturstiftung David, die Stiftung FLEDERMAUS sowie die Universität Greifswald.
„Als niedersächsische Modellregion wurde das Wendland ausgesucht, da diese Region zu den beiden einzigen Räumen zählt, in der sich die Mopsfledermaus in Niedersachsen reproduziert“, sagt Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen. Diese waldreiche Gegend wird nicht ohne Grund von der europaweit gefährdeten Mopsfledermaus besiedelt: die Mopsfledermaus ist in ihrer Lebensweise eng an Wälder gebunden und zeigt durch ihre Anwesenheit eine gute Altersstruktur der Bäume an. Diese hoch spezialisiert Fledermausart ernährt sich von kleinen Nachtfaltern und nutzt abstehende Borke und Rinde als Quartiere. Diese Strukturen, die meist an absterbenden Bäumen zu finden ist, sind in durchforsteten Wäldern jedoch selten geworden.
NABU-Projektleiter Ivo Niermann erläutert die Ziele des Projektes: „Wir werden uns im Rahmen dieses neuen Projektes um die Verbesserung der Lebensbedingungen der Mopsfledermaus bemühen. In enger Zusammenarbeit mit der Forst¬wirtschaft soll dabei nach Wegen gesucht werden, wie die nötigen Quartierstrukturen verstärkt im Wirtschaftswald angeboten werden können.“ Er hebt weiter die Bedeutung aller Beteiligten nach der Suche nach produktionsintegrierten Maßnahmen hervor. Diese Maßnahmen sollen jedoch nicht nur entwickelt, sondern auch erprobt werden. Im Anschluss werden die Projekterkenntnisse aus allen Modellregionen für verschiedene Zielgruppen aufbereitet und veröffentlicht, um eine möglichst großflächige Umsetzung der bewährten Maßnahmen zu erreichen.
Das Verbundprojekt wird im Rahmen des Bundesprogramms zur Biologischen Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie weiteren Partnern auf Länderebene mit einer Gesamtsumme von mehr als 5 Mio. Euro gefördert. Das Projekt des NABU Niedersachsen findet durch Mittel des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Unterstützung. Nicht zuletzt fördert auch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung das Projekt finanziell. Das Projekt läuft vom 31.12.2018 bis zum 31.12.2024.
+++
Hintergrund
Die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) wurde im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung als „Verantwortungsart“ eingestuft, d.h., aufgrund ihres Verbreitungsschwerpunktes in der Bundesrepublik trägt Deutschland eine zentrale Verantwortung für den Erhalt dieser Fledermausart. Bundesweit zählt sie außerdem zu den stark gefährdeten bzw. vom Aussterben bedrohten Arten. Mit dem Ziel, die Verbreitung der Art bundesweit zu analysieren und in ausgewählten Modellregionen konkrete Schutzmaßnahmen umzusetzen, haben sich die Stiftung FLEDERMAUS, die Naturstiftung David, die NABU Landesverbände Baden-Württemberg und Niedersachsen sowie die Universität Greifswald in einem Verbundprojekt zusammengeschlossen.
Projektinformationen
„Schutz und Förderung der Mopsfledermaus in Deutschland“:
Förderschwerpunkt: Verantwortungsarten
Bundesländer: Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Thüringen
Laufzeit: 31.12.2018 - 31.12.2024
Gesamt-Finanzvolumen: 5,44 Mio.
Projektträger: Stiftung FLEDERMAUS, Naturstiftung David, NABU-Landesverbände Baden-Württemberg und Niedersachsen, Universität Greifswald
Fördergeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), Bundesamt für Naturschutz (BfN), Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, Bayerischer Naturschutzfonds, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Deutsche Wildtier Stiftung, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Bauen, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden Württemberg, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden Württemberg.
Website (in Aufbau): www.mopsfledermaus.de