Universität Greifswald

Die Universität Greifswald ist eine der ältesten Universitäten Deutschlands, gegründet 1456. Fünf Fakultäten bieten ein breites Fächerspektrum für rund 10.000 Studierende. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten mit starken Forschungseinrichtungen regional und international eng zusammen. Sie widmen sich dabei gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit.

Über uns

Die Arbeitsgruppe „Angewandte Zoologie und Naturschutz“ der Universität Greifswald wendet einen integrativen Ansatz an, der verhaltensbiologische, ökologische und molekulare Methoden kombiniert, um Fragen an der Schnittstelle von Evolutions-, Verhaltens- und Naturschutzbiologie zu untersuchen. Im Rahmen des Projektes zur Mopsfledermaus führten wir populationsgenetische Analysen durch, um die Wiederausbreitung der Mopsfledermaus in Deutschland zu untersuchen.

Populationsgenetische Analyse anhand von „Mikrosatelliten“

Genetische Analyse der Populationsstruktur

Was war das Ziel der genetischen Analyse?

Ziel war es, die genetische Vielfalt sowie genetische Unterschiede zwischen den Populationen der Mopsfledermaus in Deutschland zu vergleichen. Aus den gewonnenen populationsgenetischen Daten lassen sich Schlüsse ziehen, welche Landschaftselemente für eine Wiederbesiedlung der Mopsfledermaus günstig sind. Anhand der genetischen Populationsstruktur und der lokalen genetischen Unterscheidungen kann außerdem der Zustand und die Überlebensfähigkeit der lokalen Populationen beurteilt werden. Zudem sollte ermittelt werden, wie die Wiederbesiedlung Deutschlands durch die Mopsfledermaus aus den verbliebenen Reliktpopulationen heraus abläuft.

Wie erfolgte die genetische Analyse?

Deutschlandweit wurden im Rahmen der Feldforschungsarbeiten zur Bestandsanalyse mit Unterstützung der Projektpartner genetische Proben der Mopsfledermäuse gesammelt, deren DNA isoliert und mithilfe genetischer Marker untersucht. Die Proben stammten einerseits aus Gebieten, in denen die Mopsfledermaus nie verschwunden war und andererseits aus jenen, in denen sie erst kürzlich wieder auftauchte. Hierfür wurden die Schwarmquartiere (zentrale Orte der Paarung) untersucht, um deren Einzugsbereich zu ermitteln. Auf diese Weise sollte herausgefunden werden, ob die genetische Vielfalt in Mopsfledermaus-Populationen, die außerhalb der Reliktgebiete leben, geringer ist als in Gebieten, in denen die Art nie verschwunden war.

Wie wurden die genetischen Proben entnommen?

Für die genetische Untersuchung bedurfte es einer Kot- oder Hautprobe. Für letztere wurde eine kleine Probe von der Flughaut der Fledermaus entnommen, die binnen weniger Wochen wieder vollständig zuwuchs.
Die Tiere wurden ausschließlich durch geschultes Fachpersonal sowie mit artenschutz- und tierschutzrechtlicher Genehmigungen gefangen, untersucht und beprobt. Ohne entsprechende Genehmigung und Fachkenntnis fand keine Untersuchung im Projekt statt.