Im Nürtinger Stadtwald befindet sich ein Wald-Refugium, das mit seinen vielfältigen Strukturen scheinbar ein guter Lebensraum für die anspruchsvolle Mopsfledermaus ist. Das legen neueste akustische Nachweise nahe, die Revierleiter Richard Höhn und das Ausbildungsteam im Forstrevier Nürtingen mit speziellen Aufnahmegeräten vom NABU lieferten. Ein Forschungsteam soll nun NABU und Forst helfen, mögliche Quartiere der Mopsfledermaus bei Nürtingen aufzuspüren.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forstbezirks hatten sich im Herbst 2020 beim NABU gemeldet, um im Rahmen des bundesweiten Forschungsprojekts einen „Mini-Batcorder“ auszuleihen. Im Juli 2021 hängten sie die Horchbox dann an drei Standorten auf. An einem Standort kamen so in vier Nächten knapp 100 Ruflaute einer jagenden Mopsfledermaus zusammen. „Ein sehr erfreulicher Rekord! So viele hatten wir bei unserer Mitmach-Aktion bisher an noch nie. Das macht Hoffnung auf eine Wochenstube in der näheren Umgebung“, staunt NABU-Teammitglied Ingrid Kaipf.
An den beiden anderen Standorten zeichneten die Geräte hingegen keine Mopsfledermaus bzw. nur wenige Rufe auf. Das ist nicht ungewöhnlich, denn die Fledermausart fliegt zum Jagen mehrere Kilometer weit von ihrem Quartier weg und wechselt dieses häufig. „Deshalb wollen wir nun mit einem professionellen Forschungsteam genauer untersuchen, wo die Mopsfledermaus hier lebt. Mit etwas Glück finden wir sogar eine Wochenstube, was in diesem Wald nicht unwahrscheinlich ist“, ergänzt NABU-Projektleiter Robert Pfeifle.